Omas Haushaltstipps – haben sie noch Bestand?

Kaltes Wasser gegen Kaffeeflecken, Sprudelwasser gegen eingetrocknete Verschmutzungen im Teppich oder Backpulver für weißere Zähne. Fast jeder kennt solche Tipps, die meist noch von der älteren Generation stammen. In der Fülle an chemischen Reinigungsmitteln geraten diese Hausmittel immer mehr in Vergessenheit – zurecht oder sollte man ihnen eine zweite Chance geben?

Wer mit Essig die Böden wischen oder mit Natron die Badewanne reinigen will, befürchtet häufig, mit diesen Küchenprodukten die Materialien zu schädigen. So wäre der Boden vielleicht sauber, aber dafür kaputt, und die Wanne strahlend weiß, jedoch mit Kratzern. Viel zu groß ist heutzutage die Skepsis gegenüber Omas Hausmittelchen – da greifen viele lieber zur Chemiekeule.

So kamen die Hausmittel zum Einsatz

Noch vor hundert Jahren gab es kaum chemische Reinigungsmittel auf dem Markt. Als die ersten Putzmittel herauskamen, hatten viele Menschen nicht die finanziellen Mittel, teure Produkte für diese Zwecke zu kaufen. So mussten sich frühere Generationen eben mit dem helfen, was sie ohnehin im Haus hatten. 

Doch nicht nur beim Putzen kamen die Hausmittelchen zum Einsatz, sondern auch bei Erkältungen, Prellungen oder anderen medizinischen Notwendigkeiten. So wurden Honig und Zwiebel beispielsweise gerne bei Atemwegsinfekten eingesetzt. Der Honig lindert dabei die Schmerzen und die Zwiebel desinfiziert und tötet Bakterien oder Viren ab, die zur Entzündung geführt haben. Diese Naturprodukte erleben gerade ein kleines Comeback, da immer mehr Menschen auf die Gabe von starken Medikamenten verzichten möchten. 

Bei der Hausarbeit sind aber viele noch skeptisch, denn die Angst, Oberflächen beim Frühjahrsputz durch falsche Reinigungsmittel zu schädigen, überwiegt. 

Dabei wirken Haushaltsprodukte meist sehr sanft, sollten aber tatsächlich nicht auf jeder Oberfläche verwendet werden. Backpulver und Natron werden durch die Zugabe von Wasser aktiviert und schäumen. Beim Backen führt es Volumen dazu, sodass der Kuchen aufgeht und schön fluffig wird. Beim Zähneputzen sorgen die feinen Kristalle im Pulver dafür, dass die Zahnoberfläche leicht angeschliffen werden, was oberflächliche Verfärbungen abträgt. 

Und dieser schleifende Effekt ist es, den so viele Menschen beim Gebrauch von Natron oder Backpulver beim Putzen fürchten, und das – teilweise – zurecht. Gerade auf versiegelten Flächen oder auf unbehandeltem Holz kann das Schrubben mit diesen Hausmitteln für Schäden an der Oberfläche sorgen. Diese weist hinterher feine Kratzer oder Verfärbungen durch die bleichende Wirkung auf. 

Auf diese Flächen dürfen Backpulver, Natron & Co

Dass auf manchen Materialien leichte Schäden auftreten können, beweist aber noch lange nicht, dass Omas Life Hacks nichts taugen – ganz im Gegenteil. Benutzt man das richtige Hausmittel auf der richtigen Oberfläche, ist das Ergebnis sehr gut und durchaus mit dem Effekt moderner Reinigungsmittel zu vergleichen.

Fliesen mit Essigwasser wischen 

So kann man beispielsweise Fliesen sehr gut mit Hausmitteln reinigen. So spart man Ressourcen und erreicht ein glanzvolles Finish. Indem man 50 bis 100 ml Essig in den Putzeimer gibt und damit die Wohnung wischt, trägt man Oberflächenschmutz ganz einfach ab und spart sich das nachträgliche Wischen mit dem sogenannten Glänzer.

Tiefe Verschmutzungen mit Backpulver reinigen

Handelt es sich wirklich um sehr starke oder eingetrocknete Verschmutzungen, kann man getrost zum Backpulver greifen und damit den Boden intensiv schrubben. So werden die Fliesen generalüberholt und erstrahlen in neuem Glanz. Der weitere Vorteil daran ist, dass die schäumende Masse auch die Fugen oder Böden mit Relief reinigt – ein Problem, dass Chemiereiniger oft nicht beheben können. Nach der Behandlung kann man den Schaum mit einem feuchten Lappen entfernen.

Badezimmer mit Hausmitteln putzen

Wer umzieht und eine stark von Urinstein belegte Toilette vorfindet, kann diese mit Zitronensäure reinigen. Das Pulver aus der Drogerie ätzt den tiefsitzenden Dreck weg und kommt auch als Entkalker in Kaffeemaschinen & Co zum Einsatz.

Zum Reinigen der Badewanne aus Emaille oder Keramik eignet sich der Einsatz von Natron besonders gut. Die Wirkweise des Wundermittels ähnelt der von Backpulver und durch das Schrubben lösen sich hartnäckige Flächen. Man sollte aber darauf achten, dies nicht zu häufig zu tun, um die Oberflächen nicht anzugreifen.

Fazit

Wie man sieht, haben Omas Haushaltstipps auch heute noch Bestand. Wendet man sie richtig an, kann man sich sehr oft den Griff zur Chemiekeule sparen.